Antonius Eschke | Eine Reise

Siete Cascadas

Dienstag, 2. April 2024 | Reiseberichte

„Ich hab Bock auf Baden gehen, wo kann man denn hier schön baden gehen?“, fragte ich Uli beim Abendessen. „Da gibt es bisschen weiter Richtung Küste ein paar Wasserfälle, an denen man nett baden kann.“, untertrieb er.

Ich plante die Tour dorthin, ich wollte sie alleine machen, damit ich mir Zeit lassen kann. Uli zeichnete einen groben Plan, wie man dorthin gelangt, auf einen kleinen Zettel. Uli ist klasse, er kennt viele tolle Unternehmungen und kommt bei ihrer Erläuterung mit wenigen Worten aus, sodass einem noch viel zum Selbererkunden übrig bleibt. Es ist wie eine Schatzkarte mit einem ersten Hinweis, auf den Rest muss der Abenteurer dann selber kommen. Genau mein Ding!

Es war Freitag geworden, ich hatte den Ausflug ein paar Tage verschoben. Ich packte die Sachen, die ich brauchen würde und machte mich mittags auf zur Bushaltestelle.

Das Busfahren in Ecuador folgt einem simplen Konzept: so einfach und sinnvoll wie möglich. Man stellt sich an den Straßenrand, wartet zwischen 1-10 Minuten bis ein Bus kommt, winkt ihn ran und steigt in den fahrenden Bus zu. Dann nimmt man Platz, wartet bis ein Kassierer kommt und bezahlt einen lächerlichen Preis. Es gibt zwar Haltestellen, aber die Busse halten überall, wo man sie sich herbeiwinkt. Ich stieg in einen Bus nach Ibarra, die größte Stadt im Norden Ecuadors. Die Fahrt dauerte 35 Minuten und kostete 1,35 $.

In Ibarra am Busbahnhof angekommen, ging ich zu einem der vielen Schalter, um ein Ticket nach Lita zu kaufen. Fahrtdauer 3,5 Stunden, Preis 4 $. Alles große Reisebusse mit bequemen Sitzen und Klimaanlage. Ich bekam zu meinem Ticket sogar eine kleine Gaseosa (Cola) gratis dazu. Ich schlenderte einmal in der großen Halle herum, ging zu den Bushaltestellen und stieg in den Bus ein. Hört sich nach Glück mit der Zeit an, aber die Busse fahren im Stundentakt an die Küste. Im Bus machte ich es mir bequem und trank die Cola.

Ich beobachtete das Treiben am Terminal. Die Bevölkerung in Cotacachi besteht hauptsächlich aus Indigenas, in Ibarra leben aber vor allem Nachfahren der Spanier und der afrikanischen Sklaven. Ein ganz anderer Schlag Menschen. Der große Gepäckstauraum der Busse wird mit riesigen Säcken voller Gemüse befüllt. Sie gehören Markthändlern, in Ecuador darf man so viel Zeug wie man möchte im Bus mitnehmen.

Der Bus fuhr halbbesetzt los. Die Passagiere bestanden vor allem aus Familien mit vielen kleinen Kindern. Der Kassierer ging zum großen Fernseher vorne hinter dem Cockpit, schaltete ihn ein und wählte einen vermutlich raubkopierten Film von einem USB-Stick aus. Ein Fernseher ist wie ein Unfall, man muss hingucken, ob man möchte oder nicht.

Erste Szene: ein Mann sitzt in einer Tiefgarage in seinem Auto, atmet tief durch und verlässt dann das Fahrzeug. In dem Moment fährt ein Van mit sechs vermummten Gestalten vor, diese zücken ihre Maschinengewehre und durchlöchern den Mann und das Auto hinter ihm, Blut spritzt, zitternd geht der Mann mit einer triefenden Schusswunde in seiner Wange zu Boden. Eine der Gestalten geht zum Kofferraum und pumpt den bällenden Hund auf der Rückbank mit einer Schrotladung voll. Die Heckscheibe färbt sich von innen komplett rot.

Mit hängender Kinnlade starrte ich auf den Fernseher. Ich hab ja hier schon viel gesehen. Aber das war ein neues Level. Womöglich eine der brutalsten Szenen, die ich in einem Action-Film je gesehen habe, lief in einem Bus voller kleiner Kinder. Ich bin schon auf den nächsten Schock gespannt.

Der Bus fuhr nach San Lorenzo, Richtung Küste. Lita würde auf halber Strecke liegen. Wir fuhren durch eine atemberaubend schöne Berglandschaft.

Ich hatte mir Ulis Tipp, auf der rechten Seite am Fenster zu sitzen, zu Herzen genommen. Die Aussicht war die ganze Fahrt über phänomenal.

Zwischendurch stiegen immer mal wieder Schüler ein und aus, man erkennt sie in Ecuador gut an den auffälligen Uniformen. Sie nehmen diese Reisebusse täglich, um zur Schule und zurück zu kommen. An manchen Haltestellen irgendwo im nirgendwo stiegen Händlerinnen ein und verkauften im Bus allerlei ungesunden Kram: frittierte Bananenchips, Eis am Stiel, Cola oder sogar frittiertes Hühnchen. In Südamerika kommt der Berg zum Propheten. Egal was du brauchst, egal wo du bist, früher oder später kommt jemand zu dir und verkauft es dir. Ich liebe es! Und man lernt in Südamerika, Nein zu sagen. Mindestens zehnmal am Tag. Bei nächster Gelegenheit stiegen die Händlerinnen dann wieder aus. Sie dürfen kostenlos in den Bus, die Fahrer kennen sie.

Es wurde immer dschungeliger. Am Straßenrand unzählige Limetten- und Avocadobäume, Kokos- und Bananenpalmen. Kleine Dörfer mit vielen Schweinen und Hühnern, überall streunende Hunde.

Um 14 Uhr kamen wir endlich in Lita an. Der zweite Film lief bereits, ein Kriegsdrama. Haben die hier nicht Filme wie die Minions oder sowas?

Ich stieg aus, Lita ist ein kleines Dorf an der Hauptstraße. Es gibt viele Läden und kleine Restaurants. Ich fragte eine Ladenbesitzerin nach dem Hotel im Ort, freundlich zeigte sie in die richtige Richtung. Ich ging zum Hotel und buchte ein einfaches Zimmer für 10 $. Das Klima war warm und feucht, Regenwald eben. Ich mag es nicht, mein Gehirn arbeitet ab 30 Grad nicht mehr richtig. Doch ich war froh im Zimmer ablegen zu können und etwas auszuruhen. Ich nahm eine Dusche, in den heißen Regionen Südamerikas gibt es aber scheinbar nur kaltes Wasser. Halb so wild.

Ich zog mich wieder an und ging zur Rezeption. Ich wollte in Erfahrung bringen, wie ich am nächsten Morgen zu den Siete Cascadas kommen würde. Ich bemühte Chat GPT, um eine perfekte Übersetzung zu bekommen und ließ die Dame dann in den Translator hineinsprechen. Die Technik ist was Tolles. Sie würde mir morgens ein Taxi rufen, das bringt mich dann dahin.

Zufrieden ging ich durch die Ortschaft und suchte ein vielversprechendes Lokal, um etwas zu essen. Nach fünf Wochen in Südamerika wusste ich nun, worauf ich achten muss, um nicht irgendwo zu landen, wo ich fades frittiertes Huhn mit noch faderen frittierten Kartoffeln und mit Wasser verdünntem Ketchup bekomme. Ich nahm Platz und bestellte ein klassisches Menü. Man bekommt eine Suppe, einen Hauptgang und ein Getränk für 3,50 $.

Quinoa-Suppe mit Yukka und Schweineknöchel
Tilapia mit Yukka, Bohnen, Reis und Pico de Gallo

Eine tolle Mahlzeit. Gut gesättigt, kaufte ich mir an einem Stand noch ein Güitig, ein Mineralwasser was bereits mit Kohlensäure aus dem Berg kommt und ging zurück ins Hotel. Ich nutzte die Zeit noch, um etwas für den Blog zu schreiben, genoss die Abendatmosphäre und ging irgendwann schlafen.

Bei der Hitze, der Feuchtigkeit und den ohrenbetäubenden Tiergeräuschen aus dem Regenwald, hatte ich kein Auge zugetan. Ich sprang um 8 Uhr aus dem Bett, packte meine Sachen und ging nach draußen.

Das Taxi kam wenige Minuten später, Ericson, der Fahrer, war super nett. Wir unterhielten uns auf Spanisch, meine erste richtige spanische Unterhaltung ohne technische Hilfe überhaupt. Sie war zwar oberflächlich und absolut rudimentär aber hey, für alles gibt es ein erstes Mal und ich war stolz auf mich. Ericson nahm mir für die fünfminütige Fahrt 5 $ ab und gab mir seine Handynummer, damit ich ihn für die Rückfahrt erreichen kann. Er hatte heute den Deal seines Lebens gemacht und ich bezahlte den Preis, des ersten Touristen seit Wochen dort.

Ich ging zu dem Gebäude, wo die Tour zu den Siete Cascadas starten sollte und sprach einen älteren Herrn an. Dieser gab mir die größten Gummistiefel, die er hatte: eine 43. Sie waren etwas zu klein aber bessere würde ich nicht kriegen. Ich zahlte 20 $ für die Tour und der Mann winkte seine beiden Töchter herbei, sie sollten die Führung mit mir machen. Sie waren herzlich und freundlich, sprachen aber nur spanisch, sodass wir uns nur wenig unterhielten. Die Tour begann, ich war der einzige Tourist weit und breit und bekam eine exklusive Führung von den beiden Mädels.

Es ging einen Trampelpfad hinunter in den Wald, es erklangen viele Tiergeräusche und Geraschel, die Pflanzen waren satt grün und bunt, riesige Bambushaine erstreckten sich in den Himmel. Eine tolle Atmosphäre, das war waschechter Regenwald, sowas kannte ich bisher nur aus Videos und Filmen.

Wir erreichten den ersten Wasserfall. Der Weg war nass, schlammig und rutschig, der Abstieg mit den Gummistiefeln erforderte Konzentration. Die beiden erzählten mir, ich könne hier jetzt schon baden.

Doch ich fühlte mich zunächst etwas unwohl, zu baden, wenn die beiden einfach da sitzen, zusehen und warten. Toll, wieder eine Unsicherheit aus meiner Vergangenheit, die ich überwinden konnte. Ich hatte aber nicht damit gerechnet, so früh die erste Badestelle zu erreichen, so genoss ich einfach die Szenerie und das Geplätscher.

Ich sagte den beiden, dass ich später baden werde und so gingen wir fünf Minuten weiter zum nächsten Wasserfall. Auf dem Weg lagen moosbewachsense Schienen, die in einen stockdusteren Tunnel im dichten Wald führten, es war gespenstisch.

Der zweite Wasserfall war einfach himmlisch, er war viel größer, der Pool um ihn herum war riesig und über dem Wasserfall hing eine rostige verwunschene Eisenbahnbrücke. In dieser Region gab es früher viel Bergbau und Minen und diese Gebiete waren durch eine Eisenbahnstrecke verbunden. Doch diese wurde irgendwann aufgegeben und nun hatte die Natur sie sich zurück geholt.

Ich überwand meinen Scham, zog mich aus und sprang ins kristallklare Wasser. Morgens im März war es noch kalt, aber unfassbar angenehm bei der Außentemperatur. Ich tauchte und planschte wie ein Kleinkind, ich schwamm mit aller Kraft entgegen der Strömung zum Wasserfall, ließ mir von den Wassermassen den Nacken massieren und trieb in Rückenlage hin und her. Als ich Uli fragte, wo man denn baden könne, hatte ich nicht im Ansatz an so etwas gedacht, es war einfach großartig!

Ich fühlte mich unwohl, dass die beiden so lange warten müssen, aber ich hatte 20 $ bezahlt und sie waren es vermutlich gewohnt.

Irgendwann hatte ich genug, stieg aus dem Wasser, trocknete mich mit einem schnell trocknenden Kunstfaserhandtuch ab und zog meine Sachen wieder an. Dann gingen wir weiter. Zum nächsten Wasserfall musste man über knorrigen wurzeligen Untergrund, alles war bemoost und glibschig, es liefen einige Geckos vorbei und ich musste fiese dicke Bremsen von meinem Körper fern halten. Ich war ja aber auch im Regenwald.

Der dritte Wasserfall war anders. Es gab keinen Pool zum Schwimmen, er war klein und ronn eine Felswand herab. Ebenfalls wunderschön.

Die Mädels fragten, ob sie ein Foto von mir machen sollen. Ich verneinte, all die Touristen, die sich bei jeder Gelegenheit fotografieren lassen müssen, der Beweis, dass ich dort war, ist meine Existenz. Genug für mich. Sie lachten, sie hatten mich wohl verstanden, ab da hatte ich das Gefühl, dass ich ihnen sympatisch war. Die Stimmung war locker und lustig. Wir gingen weiter. Diesmal ging es über die Bahnschienen und durch einen Tunnel, eine der beiden ging stets vor, ich bat sie kurz stehen zu bleiben, damit ich ein Foto machen kann.

Der Tunnel war duster und nass, der Untergrund war matschig, es tropfte, es hallte und man hörte Fledermäuse an den Felswänden flattern. Episch!

Nach dem Tunnel überquerten wir die massiv baufällige Brücke von vorhin, doch ich vertraute auf das Universum, dass sie mich halten würde und das tat sie.

Nach einem kleinen Stück kamen wir zum vierten Wasserfall. Dieser war höher und lauter als der zweite, der Pool war tief und es herrschte eine starke Strömung.

Ich ging erneut baden, das Handtuch war nach wenigen Minuten schon fast wieder trocken. Es war wirklich eine Wonne, an diesen Wasserfällen zu schwimmen. Das Wasser erfrischte und ich konnte den Regenwald um mich herum in voller Pracht genießen. Es war still, da wir die einzigen Menschen dort waren, lediglich die Geräusche aus dem Wald waren zu hören. Ich schwamm eine Weile umher, versuchte mich an den nassen Felskanten festzuhalten und ließ mich vom Wasserfall durch den Pool spülen. Ich hatte meinen Spaß!

Nachdem ich mich wieder abgetrocknet und angezogen hatte, gingen wir nur ein kleines Stück zum fünften Wasserfall hoch.

Dort badeten drei Jungs mit einer kleinen Musikbox und Taucherbrillen. Wir versuchten ein Gespräch, aber es klappte nicht, mein Spanisch reichte bei Weitem nicht aus. Ich hatte genug gebadet und wollte hier nicht mehr ins Wasser, vermutlich auch weil ich mich nicht traute vor fünf anderen Jugendlichen ins Wasser zu gehen. Wie albern.

Ich signalisierte, dass wir aufbrechen können. Die Jungs kamen mit uns. Sie gingen hinter mir und ich hörte sie kichern. Sie müssen so um die 15 Jahre alt gewesen sein. Ich spürte wie eine alte Urangst hochkam. Mein 15-Jähriges Ich war zu seiner Zeit oft ausgelacht und gehänselt worden, es war unbeliebt und die anderen Kinder verstanden den damaligen Antonius nicht, er verstand sich aber auch selber nicht.

Alle Prägungen, die wir in einem bestimmten Alter erfuhren, leben in uns weiter und so leben auch die Ich‘s aus der Zeit in uns weiter. Sie sind es, die mit uns sprechen, wenn sie Angst haben oder wenn sie sich nicht wohl fühlen. Die verletzten Kinder in mir tauchen manchmal auf und ohne das Wissen, konnte ich sie bisher nie sehen. Ich war den Stimmen restlos ausgeliefert, mein Verstand erzeugte sie und ich konnte nichts dagegen tun. Ich wurde traurig und wütend, ich war machtlos. Doch dann hatte ich davon erfahren, dass es die Kinder sind, der 3-Jährige Antonius, der 8-Jährige Antonius und der 15-Jährige Antonius. Sie sind alle noch da, krakelen und jammern. Sie wurden damals tief verletzt und in meinen Verstand verbannt. Der 15-Jährige Antonius wollte unbedingt dazugehören, er wusste einfach nicht wie und die anderen ließen ihn nicht. Er war „uncool“ und einsam.

Ich hörte die Jungs hinter mir kichern, der 15-Jährige Antonius hatte Angst, es könne wieder passieren. Doch nun war alles anders. Ich hatte die Möglichkeit gefunden, mit den Kindern in mir zu sprechen und ich beruhigte den 15-Jährigen Antonius „Alles ist gut, wir sind jetzt erwachsen und ein verdammt cooler Typ!“, er gab Ruhe.

Einer der Jugendlichen begann, mir per Google Übersetzer Fragen zu stellen, er interessierte sich für mich und meine Herkunft. Plötzlich führten wir eine Unterhaltung. Wir kamen am sechsten Wasserfall vorbei, er glich eher einem Rinnsal und war direkt vor einem langen Tunnel.

Wir gingen in den dunklen ca. 150 Meter langen Tunnel. Wie im Film, kam uns ein Schwarm aufgescheuchter, hektischer Fledermäuse entgegen. Wir leuchteten uns den Weg mit Handytaschenlampen aus. Dann war das Licht am anderen Ende des Tunnels zu sehen und wir gingen hinein.

Und tatsächlich, wir waren im Paradies. Die Mädels sagten, dies wäre jetzt der Rückweg. Ich war um den ominösen siebten Wasserfall betrogen worden, eine Unverschämtheit. Ich akzeptierte und wir gingen den Anstieg wieder hinauf. Ich hatte kein Frühstück gegessen und war komplett aus der Puste nach dem vielen Baden und konzentrierten Gestapfe in den kleinen Gummistiefeln.

Ich erzählte den Jugendlichen, dass ich aus einer Region komme, die komplett flach ist und in der eine Schaufelladung Sand bereits Berg genannt wird. Alle lachten, irgendwie hatten wir uns angefreundet. Oben angekommen, wurden wir von dem Vater empfangen. Wir setzten uns auf eine Bank und plauderten noch etwas. Ich bat den Jugendlichen mit Übersetzer die Nummer von Ericson anzurufen, damit er mich abholen kommt.

Der Vater fragte mich, wie mir die Tour gefallen hat und ob mir seine Töchter gefallen. Nichtsahnend stimmte ich zu und daraufhin bot er mir die beiden zum Heiraten an.

Ich war sprachlos, ich hätte mich ja geschmeichelt gefühlt, wenn die beiden nicht 13 und 15 Jahre alt gewesen wären. Mir war das sehr unangenehm, zumal die beiden scheinbar überhaupt kein Mitbestimmungsrecht hatten. Souverän ging ich dem Angebot aus dem Weg, indem ich vorgab, es nicht verstanden zu haben. Ein Glück kam Ericson wenige Augenblicke später vorgefahren. Ich bedankte mich herzlich bei der Familie, sie war wohl vor dem Drogenkrieg an der Küste geflohen und hatte sich hier niedergelassen.

Ericson setzte mich an einem Restaurant ab, was mir die Mädels empfohlen hatten. Wir hatten uns bei der Hinfahrt auf insgesamt 11 $ geeinigt, doch nach der Rückfahrt wollte er nur 5 $ von mir haben, vermutlich hatte er ein schlechtes Gewissen, da wir uns ja jetzt super verstanden hatten.

Ich bestellte ein Frühstück für 2,50 $. Ich hatte nur noch 10 $ dabei und brauchte noch Geld für die beiden Busse zurück. Ich bekam einen Teller mit zwei Spiegeleiern, gebratenen Platanos, etwas Käse und Tomate. Dazu Tabasco, einen frischen Saft und ein Sprudelwasser. Herrlich! Ich hatte einen Bärenhunger und ließ es mir so richtig schmecken.

Danach half mir die Tochter des Restaurant-Inhabers noch den nächsten Bus zu kriegen, einfach super nett die Leute hier.

Mit meinem letzten Geld schaffte ich es irgendwie zurück nach Cotacachi, ich stieg am Terminal aus, zählte mein Geld und tatsächlich: ich konnte mir noch eine Thunfischsuppe leisten. Was für ein gelungener Abschluss für diesen Ausflug.