Wir landeten in Lima und blieben dort zwei Tage. Im Hostel machten wir Bekanntschaft mit zwei wunderschönen Bolivianerinnen, wir fuhren zum Strand, gesättigt von Menschen, Sonnenschirmen, Strandspielzeugen und jeder Menge Müll, Sand war kaum welcher zu sehen, bis wir eine Lichtung fanden und Platz nahmen.
Es dauerte eine Weile bis sich meine Augen an den Bildersturm gewöhnten und dann tat sich ein wunderschöner Blick auf den Pazifik auf. Der größte Ozean der Welt, rau, unbarmherzig und gewaltig, wie ich ihn mir vorstellte, zeigte sich an diesem Tag aber von einer friedlichen Seite.
Die beiden Grazien entledigten sich ihrer Oberbekleidung und gingen gemeinsam Richtung Wasser. Was für ein Ausblick! Tjorben und ich blickten uns an, stießen mit dem eiskalten Dosenbier, welches wir von einem der vielen Wanderverkäufer am Strand erwarben, an, nickten und lachten. Es brauchte keine Worte, um klarzustellen: wir waren wo wir hin wollten.

Nachdem die Sonne wie ein Laserpointer am Horizont in den dunklen Tiefen des Ozeans verschwand, packten wir unsere Sachen, die wir aufgrund des Tiedenhubs dreimal nach hinten verschieben mussten, zusammen und stiegen in einen Uber zurück zum Hostel.
Die Fahrt zurück dauerte 1 1/2 Stunden. Bei Google Maps sah die Strecke kürzer aus, im Vergleich zur Gesamtgröße Limas glich sie einem Katzensprung. Entweder gibt es in Lima sehr sehr große Katzen oder die Stadt mit ihren knapp 10 Mio. Einwohnern ist einfach unvorstellbar riesig.

Tjorben und ich waren froh, mit den beiden kundigen und des Spanischen mächtigen Damen unterwegs zu sein, so kamen wir sicher, günstig und beruhigt im Hostel an.

Bei einem Imbiss, den uns Henry der Hostelier empfohlen hatte, holten wir uns noch etwas zum Abendessen. Die Großzügigkeit der Peruaner äußert sich ganz besonders über die Portionsgrößen. Für umgerechnet 8,50€ bekam ich ein halbes Hähnchen, ein Kilo Pommes, zwei Schalen Salat und verschiedene Soßen. Auf den Salat verzichtete ich auf Anraten von Maja, die im Bett unter mir schlief.. also sie schlief nicht unter mir im Bett, sie.. ääh.. sie schlief in einem Bett unter meinem.. so! Denn Rohkost wird in Peru mit Leitungswasser gewaschen und das Leitungswasser ist alles andere als keimfrei.
Nach dem Essen verabschiedeten wir uns und gingen schlafen. Denn am nächsten Tag sollte die Reise weitergehen: nach Ica, eine Stadt in der Wüste.
