Am 11. Juli 2023 war es soweit. Ich rief meinen Chef an und teilte ihm meine Entscheidung mit, meine Arbeit für ihn nicht zu verlängern, sondern Reisen zu gehen. Ein Traum, von dem ich nicht wusste, dass er in mir schlummert.

Ich entschied, meinen Mitbewohner zu begleiten, der seinen Vater in Ecuador besuchen wollte. Wir schmiedeten einen Plan, zunächst ein halbes Jahr zu arbeiten, Geld zu sparen und dann im Februar unsere Südamerika-Reise anzutreten.

Wir hatten beide eine Ausbildung zum Ernährungstherapeuten abgeschlossen. Wir waren frei von der gesellschaftlichen Erwartung. Eine Erwartung aus Angst, aus Angst um Ansehen und Auskommen.

Mein Mitbewohner Tjorben lieferte Pizza aus, ich arbeitete im Service einer Bäckerei und eines Bistros. Ein Kapitel voller Krisen, Prüfungen und Erfahrungen, aber auch voller Genuss, Freiheit und Liebe. Ich bin dankbar für die Menschen, die ich kennenlernen durfte und für die Erfahrungen, die ich sammeln durfte. Ich bin an ihnen gewachsen und habe sie in mein Herz geschlossen.

Am 20. Oktober 2023 buchten Tjorben und ich die Tickets für die Reise, ungeachtet der Tatsache: sie hatte längst begonnen.

Erstes Ziel der Reise ist Lima. Die Hauptstadt Perus direkt an der Pazifikküste hat knapp 10 Millionen Einwohner. Wir buchten direkt zwei Nächte in einem Künstler-Hostel in Flughafennähe, der weitere Verlauf der Reise sollte jedoch absichtlich offen bleiben. Eine gute Entscheidung.